Bonn2011 Nexus-Konferenz
Ohne adäquate Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene ist Ernährungssicherheit für alle nicht zu erreichen.
Das WASH-Netzwerk hat auf der Bonner Nexus-Konferenz die Bedeutung von WASH für die Ernährungs- und Energiesicherheit der Welt ins Rampenlicht gerückt. Gemeinsam mit den Partnern RUAF (Research Center on Urban Agriculture and Food Securtiy, Niederlande) und UNSGAB (United Nations Secretary General Advisory Board) trat das Netzwerk als Veranstalter einer der insgesamt 14 Hot-Topic-Sessions der Konferenz auf.
Als „heiße Themen“ wurden Handlungsfelder betrachtet, die eine besondere Wirkung auf alle 3 Nexusfelder – Wasser-, Energie- und Ernährungssicherheit – haben.
Die Versorgung der Haushalte mit Wasser, Sanitär und Hygiene hat vielfältige und gewichtige Wirkungen auf die drei genannten Sicherheiten. Das wird jedoch häufig unterschätzt. Doch WASH ist ein Handlungsfeld, das genau dort ansetzt wo Wasser, Energie und Nahrung am knappsten ist. Bei den Haushalten, bei den Ärmsten der Armen.
Die Potentiale von WASH sind vielfältig, insbesondere wenn von Anfang an, also bei der Planung und Implementierung von Projekten die Versorgungssituation der Menschen mit Wasser, Energie und Nahrung mitgedacht wird. Innovative Ansätze verzahnen die drei Nexusfelder integral, indem sie Stoffkreisläufe schließen und so massive Sparpotentiale auf Seiten vieler knapper Ressourcen eröffnen.
„More Crop per Acre“
Die sichere Wiederverwertung von den Nährstoffen in Abwasser und menschlichen Exkrementen kann den Druck von den knappen Phosphorreserven nehmen, die wir momentan unter massivem Einsatz von Energie zu Kunstdünger verarbeiten. Bei den am stärksten von Nahrungsmittelknappheit Betroffenen, Menschen in ländlichen Gebieten, die ihr Auskommen in Subsistenz bestreiten, kann die sichere Nutzung von Exkrementen als Dünger und Bodenverbesserer sowie die Wiederverwertung von Wasser zur Bewässerung einen entscheidenden Effizienzgewinn beim Anbau der benötigten Nahrungsmittel erzeugen.
Gesunde Menschen verwerten Nahrung besser.
Die vielleicht entschiedenste Wirkung liegt jedoch dort, wo die wenigsten hinschauen, wenn sie sich Gedanken um die Ernährungssicherheit von Menschen machen. Sie liegt in der Fähigkeit die vorhandene Nahrung auch aufnehmen zu können. Mit Krankheitserregern kontaminiertes Wasser, inadäquate Sanitärversorgung und unhygienisches Verhalten sind Ursache von Durchfallerkrankungen, Wurmbefall und anderen Krankheitsbildern, welche die Fähigkeit Nahrung effizient zu verdauen entscheidend behindern. Viele Menschen verlieren so 30-40 Prozent des aufgenommenen Energiewertes ihrer Nahrung. Die Zielgruppen ohne WASH-Versorgung sind oftmals identisch mit denen, die unter Nahrungsknappheit leiden.
Auch die Potentiale für eine sichere Versorgung der Menschheit mit Energie sind gewaltig. Neben den bereits gennannten massiven Einsparpotentialen bei der Erzeugung von Kunstdünger, würde die Verbreitung nachhaltiger Sanitärsysteme Energie sparen, die bislang gebraucht wird um kontaminiertes Abwasser zu behandeln und kontaminierte Wasserressourcen aufzubereiten. Produktive Abwasserbehandlungssysteme können zudem Energie erzeugen. Biogasanlagen vergären Abwasser und Biomüll, erzeugen so Biogas und leisten dabei sogar einen ersten Schritt das Abwasser zu reinigen.
Veranstalter der Session
WASH-Netzwerk
RUAF (Research Center on Urban Agriculture and Food Security)
UNSGAB (United Nations General Secretary Advisory Board on Water and Sanitation)
Chair der Session
Dr. Uschi Eid, Zweite Vorsitzende des Beratergremiums des Generalsekretärs der Vereinten Nationen
Eingeladene Gäste und Redner
Johannes Heeb, Operational Manager, International Centre for Water Management Services (CEWAS)
Javier Mateo-Sagasta Dávila, Land and Water Division, United Nations Food and Agriculture Organization (FAO)
Arno Rosemarin PhD, Senior Research Fellow, Stockholm Environment Institute
Mariëlle Dubbeling, Senior Advisor, ETC Agriculture RUAF Foundation (International Network of Resource Centers on Urban Agriculture and Food Security)
Professor Chris Buckley, Head of the Pollution Research Group at the University of KwaZulu-Natal, Durban
Dr. Andrea Rechenburg, University of Bonn, IHPH – Institute for Hygiene and Public Health, WHO Collaborating Centre for Health Promoting Water Management and Risk Communication
Roland Hansen, Head of Asia and Haiti Department, Malteser International
Thilo Panzerbieter, Executive Director, German Toilet Organization
Sascha Gabizon, Executive Director, Women Engage for a Common Future
Stefan Reuter, Project Co-Ordinator SADC, Bremen Overseas Research and Development Association
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